S. montanum ssp. stiriacum from Edelweißspitze, O Abhang
Angaben zu S. montanum ssp. stiriacum:
(Wettstein ex Hayek) Hayek (in Hegi, III. Fl. Mitt. –Eur. [ed. 1] 4(2): 554, 1922).
Syn: Sempervivum stiriacum Wettstein ex Hayek (1909)
Sempervivum montanum var. stiriacum (Wettstein ex Hayek) Praeger (1932)
Angaben aus Eggli, Urs (Hrsg): Sukkulentenlexikon, Bd.4, 2003, S. 361
Die dortigen Autoren für Sempervivum sind: H. 't Hart, B. Bleij & B. Zonneveld
Josef Ježek: Warum verwende ich den Namen Sempervivum stiriacum? Der Name stiriacum wurde lange Zeit als Unterart von Sempervivum montanum geführt. Die Naturstandorte in der Nähe der Großglocknerstraße zeigen, dass es sich um zwei unterschiedliche Arten handelt. In den gleichen Bedingungen wachsen zwei ganz unterschiedliche Pflanzen einer Gattung nebeneinander. Diese Wirklichkeit spricht der Definition der Unterart wider, zwei Unterarten einer Art dürfen an dem gleichen Naturstandort nicht wachsen. Darum müssen in diesem Fall diese Pflanzen als zwei unterschiedliche Arten sein. Für eine selbstständige Stellung von Sempervivum stiriacum sperechen auch die Forschungen. Sempervivum stiriacum ist tetraploid und Sempervivum montanum ist diploid. Und die Forschung von Klein und Kadereit aus dem Jahre 2015 hat gezeigt, dass Sempervivum stiriacum mehr mit Sempervivum pittonii verwand als mit Sempervivum montanum ist. (aus dem unten verlinkten Reisebericht)
Beschreibungen und weitere Infos
Josef Ježek:
Name: Sempervivum stiriacum - Edelweißspitze, O Abhang
Lokalität: Wanderweg unterhalb der Edelweißhütte
Höhe: 2510m ü.NN
Gestein: Granit
Beschreibung der Pflanzen: Die Rosetten waren geöffnet und frisch grün gefärbt, alle Rosetten hatten dunkelrot oder dunkelbraun gefärbte Spitzen der Rosettenblätter. Diese Färbung der Spitzen der Rosettenblätter ist für Sempervivum stiriacum typisch. Viele Rosetten hatten neue Ausläufer während meines Besuches gebildet, die Ausläufer waren eher kurz. Am Naturstandort habe ich eine blühende Rosette gefunden, diese Rosette war mit der Blütezeit verspätet, normalerweise blüht Sempervivum stiriacum früher, am Anfang von Sommer (Ende Juni, Anfang Juli). Selbstverständlich habe ich auch abgeblühte Blütenstängel und vertrocknete Blütenstängel gefunden, es scheint, dass die Rosetten oft und reich an diesem Naturstandort blühen. Bei der verspäteten Rosette habe ich nur eine geöffnete Blüte beobachtet, die Blüte hatte 11 Kronblätter, die Kronblätter waren lila gefärbt, die Ränder der Kronblätter waren heller mit kleinen weißen Steifen in lila.
Die Pflanzen am Naturstandort an dem östlichen Abhang der Edelweißspitze waren anders als die Pflanzen am Naturstandort Hexenküche unterhalb. Nicht nur die Färbung der Rosettenblätter, sondern auch die Behaarung (dichter und länger bei den Pflanzen am Naturstandort Hexenküche), die Wimpern an den Kanten der Rosettenblätter (länger und höhere Anzahl bei den Pflanzen an der Edelweißspitze), die Gestalt der Rosettenblätter (länglich verkehrt lanzettlich – Edelweißspitze , aber verkehrt eiförmig – Hexenküche) gehören zu den wichtigsten Unterschieden.