Reisebericht: Hamamli, SW Rand

Gespeichert von jezour am Mi., 12.04.2023 - 15:23

Reisebericht von Josef Ježek zum Naturformen-Eintrag S. davisii x S. staintonii cf. from Hamamli, SW Rand

Sempervivum staintonii x davisii? – Hamamli, SW Rand

In diesem Reisebericht bleiben wir wieder in dem nordöstlichen Teil der Türkei, wir bleiben auch in der Provinz Artvin in der Nähe der Stadt Artvin. Die Stadt Artvin liegt auch in dem nordöstlichen Teil der Türkei an den Abhängen über dem Fluß Coruh nicht weit von der Grenze zu Georgien und nur etwa 42 Kilometer von der Küste des Schwarzen Meeres.
Der Ort Hamamli befindet sich etwa 10 Kilometer südöstlich von der Stadt Artvin, der Ort liegt an den steilen Abhängen in dem Tal des Flußes Berta Cayi. In dem Tal unter des Dorfes gibt es die Talsperre, der Damm wurde am Fluß Coruh unter dem Zusammenfluß der Flüße Coruh und Berta Cayi aufgebaut. Im Dorf Hamamli gibt es eine Ruine des Dolishane Klosters, das Kloster wurde im Mittelalter sogar im 10. Jahrhundert aufgebaut.
Unter dem Dorf sind die Abhänge sehr steil mit zahlreichen Felsen. Am südwestlichen Rand, über dem Weg zwischen der Hauptstraße D010 und zwischen dem Dorf Hamamli, habe ich einen Naturstandort von Hauswurz gefunden. Der Weg führt gleich unter den Felsen, an denen ich die Rosetten gesehen habe. Die Rosetten sind an den Felsen ein paar Meter über dem Weg gewachsen und obwohl die Abhänge mit den Felsen besonders steil sind, habe ich die Rosetten auch näher beobachtet.
Der Naturstandort liegt in der Höhe von 670 Meter über dem Meerspiegel, weitere Rosetten wachsen sicher auch höher an den Felsen, die für mich ohne Kletterausrüstung nicht zugänglich waren. Das Gestein wird wahrscheinlich durch Rhyolith gebildet, mit der Bestimmung der Gesteinart bin ich nicht sicher.
Wie ich höher erwähnt habe, sind die Rosetten an den steilen Felsen gewachsen, vor allem in den Felsspalten und auf den Felsbänken. Einige Rosetten sind auch an den Rändern der Felsen gewachsen. Die Rosetten am Naturstandort haben Gruppen und Kolonien gebildet, die Kolonien haben häufig um 30 Rosetten beinhaltet. Nicht alle Gruppen waren so groß und haben eine kleinere Anzahl der Rosetten beinhaltet. Viele Rosetten sind im Moos oder unter dem abgworfenen Laub der Sträucher und kleinen Bäume gewachsen.
Alle Rosetten am Naturstandort waren in dem guten Zustand in der Zeit meines Besuches. Die Rosetten waren vor allem dunkel grün gefärbt, die Rosetten, die nicht beschattet waren, waren hell grün gefärbt. Die Spitzen der äußeren Rosettenblätter waren bei manchen Rosetten rot, dunkel rot oder lila rot gefärbt. Viele Rosetten haben neue Ausläufer gebildet, blühende Rosetten oder vertrocknete Blütenstengen habe ich am Naturstandort nicht gesehen.
Die Rosetten waren besonders variabel. Es ist klar, dass es sich um Mischlinge handelt, Sempervivum staintonii ohne Zweifel, die zweite Art ist höchstwahrscheinlich Sempervivum davisii. Einige Rosetten waren nämlich gedruckt kugelig mit kurzen Rosettenblättern, diese Rosettenblätter waren teilweise behaart, weitere Rosettenblätter waren größer, mächtiger, mit langen Rosettenblättern am Rande der Rosetten, diese Rosettenblätter waren ganz behaart, in der Mitte der Rosettenblätter war die Behaarung länger. Diese Rosettenblätter waren nicht nur lang, sondern ziemlich breit und in dem oberen Drittel am breitesten.
Ich freue mich auf die Antworten, weil es sich in diesem Fall um weiteren schönen Naturstandort mit interessanten Pflanzen handelt.

LG,
Josef

Zum Naturformen-Eintrag

Zum Antworten auf den Reisebericht muss man sich hier auf  www.sempervivum-liste.de  einloggen.

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Comments

Sempernicki

Mi., 12.04.2023 - 15:50

Hallo, lieber Josef,

herzlichen Dank für den langen Reisebericht mit der ausführlichen Beschreibung der Pflanzen und den schönen Bildern.

Die Hybriden sind ja wirklich sehr unterschiedlich. Da wäre ich verzweifelt gewesen und hätte mir den Kopf zerbrochen, was es sonst noch sein könnte.

Liebe Grüße

Veronika

Titelbild
Reisebericht: Hamamli, SW Rand