Reisebericht: Golem Korab, O 1

Gespeichert von jezour am So., 31.05.2015 - 12:19

Reisebericht von Josef Ježek zum Naturformen-Eintrag Sempervivum sp. from Golem Korab, O

In diesem Reisebericht bleiben wir immer noch in dem Gebirge Korab in dem Grenzengebiet zwischen Mazedonien und Albanien. Der höchste Berg des Gebirges ist Golem Korab, liegt gerade an der Grenze zwischen Mazedonien und Albanien und misst 2753 Meter. Der Berg befindet sich etwa 30 Kilometer südwestlich von der Stadt Gostivar.

An den Abhängen des Berges gibt es viele Felsen und auch sicher viele Naturstandorte der Hauswurz. Dieser Naturstandort liegt auch an den östlichen Abhängen des Berges Golem Korab, trotzdem ist von dem Naturstandort von “S. macedonicum? – Golem Korab, Abhang“ etwa 500 Meter entfernt. Der Naturstandort liegt in der Nähe eines Sattels zwischen den Bergen Golem Korab und Kepi Bard.

Der Naturstandort befindet sich in der Höhe von 2475 Meter über dem Meerspiegel, das Gestein wird Schiefer gebildet. Die Pflanzen wachsen am Naturstandort vorwiegend in den Felssaplten, in der Nähe der Steine und auch in den Lücken unter den Steinen. Am Naturstadnort habe ich eine ziemlich kleine Menge der Rosetten dieser Pflanzen beobachtet. Am Naturstandort gibt es eine riesengroße Menge der Rosetten, die meisten Rosetten gehören aber zu Sempervivum macedonicum.

Die Rosetten der Pflanzen hatten etwa 2 bis 4 cm im Durchmesser, die Rosetten, die in den Felsspalten wachsen, waren kleiner. Die Rosettenblätter sind dicht lang drüsig behaart. Die oberen Drittel der Rosettenblätter waren lila gefärbt. Die Rosetten hatten auch die Ausläufer gebildet – die Ausläufer waren lang und dick. Die Blüten habe ich in der Natur nicht beobachtet, es war keine blühende Rosette da.

Die Rosetten enthalten nicht so große Menge der Rosettenblätter. Die Rosettenblätter dieser Pflanzen waren größer, die Rosetten waren ein bisschen breiter und nicht so viel geschlossen. Die Rosettenblätter habe auch eine unterschiedliche Gestalt – sie sind breiter und haben nicht so lange Spitze. Die Blüten habe ich in der Kultur beobachtet. Die Kronblätter waren lila gefärbt, die Mitte der Kronblätter war ein bisschen dunkler gefärbt. Die Blüten hatten keine weiße Streifen am Rande der Kronblätter. Es ist klar, dass es nicht um Sempervivum macedonicum handelt. Trotzdem finde ich schwierig die Pflanzen klar einzuordnen. Ich glaube, dass es um Sempervivum marmoreum handeln könnte. Die Rosetten sehen trotzdem seltsam aus und darum schreibe ich in der Überschrift Sempervivum sp.

Ich freue mich auf die Antworten.

LG,
jezour

Zum Naturformen-Eintrag

Zum Antworten auf den Reisebericht muss man sich hier auf  www.sempervivum-liste.de  einloggen.

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Comments

Sempernicki

Mo., 22.11.2021 - 08:01

Hallo, lieber jezour,

wie soll man dich nur immer für deine zahlreichen Reiseberichte loben? Mir gehen langsam die Worte aus. Diesmal müsste ich wieder besondere Worte für die wunderschöne Farbe der Rosetten am Naturstandort finden. Also ich sag mal, die Natur hat wieder ein "Supermodell" entwickelt.

Ich finde es auch toll, dass du immer daran gedacht hast, die Gegend zu fotografieren.

Diese großen Rosetten erinnern mich auch stark an S. marmoreum, aber die Blütenblätter müssten dann doch richtig weiße Ränder haben. (?)
Die Unterart S. marmoreum ssp. reginae-amaliae, zu der im "Eggli" (Eggli, Urs (Hrsg): Sukkulentenlexikon, Bd.4, 2003) S. macedonicum gezählt wird, muss laut der dortigen Beschreibung nur einen roten Mittelstreifen auf den Blütenblättern haben - das hört sich etwas anders an als "weiße Ränder" wie die Beschreibung bei den andern S. marmoreum lautet.
Vielleicht hast du ja eine besondere Form entdeckt.

Vielen Dank für den Reisebericht und die schönen Bilder!

Liebe Grüße

Sempernicki

Sempernicki

Mo., 22.11.2021 - 08:13

Hallo, liebe Sempernicki,

über den Pflanzen, über denen ich in dem Reisebericht geschrieben habe, habe ich oft lange nachgedacht. Zuerst zeige ich noch ein Bild der Blüten - das Bild habe ich etwa eine Woche später gemacht und die Sonne hat nicht geschienen. Das Bild ist nicht so hell, es ist möglich die Farben der Blüten auf dem Bild besser zu beobachten.

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Sempervivum sp. - Mazedonien, Korab, Golem Korab - östlichen Abhang des Berges, Blüten in der Kultur

Ich möchte auch zeigen die Pflanzen von Sempervivum macedonicum, mit denen Sempervivum sp. am Naturstandort wächst. Wenn wir die beiden Pflanzen vergleichen, stellen wir fest, dass sie wirklich unterschiedlich sind. Die Pflanzen entsprechen zu Sempervivum macedonicum meiner Meinung nach, sie blühen anders - gleich wie z. B. Sempervivum macedonicum aus dem Berg Ljuboten. Über diesen Pflanzen schreibe ich in den nächsten Reisebericht.

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Sempervivum macedonicum - Mazedonien, Korab, Golem Korab - östlichen Abhang des Berges, Rosette in der Natur

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Sempervivum macedonicum - Mazedonien, Korab, Golem Korab - östlichen Abhang des Berges, Rosette in der NaturSempervivum macedonicum - Mazedonien, Korab, Golem Korab - östlichen Abhang des Berges, Rosette in dem Garten

Sempervivum macedonicum. Nicht nur im Eggli, sondern auch in der originalen Beschreibung von Praeger werden die weißen Streifen am Rande der Kronblätter nicht erwähnt. Interessant. Die Pflanzen, die ich für Sempervivum macedonicum halte, haben immer die weißen Streifen am Rande der Kronblättern. Nächste Forschungen werden nötig, vor allem in dem Gebirge Jakupica in Mazedonien.
In einem Fall habe ich die Blüten ohne weißen Streifen am Rande der Kronblätter beobachtet. Es handelt um ein paar seltsamen Pflanzen aus dem Berg Ljuboten. Die meisten Pflanzen aus Ljuboten gehören sicher zu Sempervivum macedonicum. Ein paar Pflanzen aus dem Berg halte ich aber für Sempervivum macedonicum nicht mehr. Sie sind ein bisschen anders, sie sehen ein bisschen anders aus, sie blühen auch anders aus.

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Die Blüten der seltsamen Pflanzen aus dem Berg Ljuboten

Sempervivum marmoreum. Die meisten Pflanzen hatten die weiße Streifen am Rande der Kronblätter. Es steht auch in der Beschreibung. Die weißen Streifen sind aber auch variabel - die Breite der Streifen ist unterschiedlich - bei einigen Pflanzen sind sie sehr eng. In einigen Fällen sie die Ränder der Kronblätter nur heller. Es geht z. B. um die bemerkenswerten Pflanzen aus dem Gebirge Baba planina (Mazedonien, Griechenland), die ich an den Abhängen des Berges Stiv beobachtet. Die Blüten sind lila gefärbt, die Mitte der Kronblätter ist dunkler, die Ränder der Kronblätter sind sehr hell lila gefärbt. Ich muss auch schreiben, dass die Rosettenblätter die Pflanzen dicht kurz behaart waren.

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                  Sempervivum marmoreum var. ??? - Mazedonien, Baba planina, Izvidnica - Rosette

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Sempervivum marmoreum var. ??? - Mazedonien, Baba planina, Izvidnica - Blüten


Also, jezt habe ich die Situation noch mehr kompliziert.

LG,
jezour

Sempernicki

Mo., 22.11.2021 - 08:14

Lieber jezour,

wir müssen alle Bilder und Bemerkungen gut speichern, damit wir den Durchblick eines Tages bekommen.

Vielen Dank, dass du dir die Mühe gemacht hast, uns durch Beispiele an deinen Überlegungen teilhaben zu lassen.
Das Dumme ist nur, dass man vieles wieder vergisst, wenn man es nicht regelmäßig nachliest.

Liebe Grüße

Sempernicki

 

Titelbild
Reisebericht: Golem Korab, O 1